Diagnose: Punktesucht

Egal ob nun "Abi 2001 - sonst keins" die Devise sein sollte: Es steht unweigerlich vor der Tür. Und die Seuche Punktesucht greift um sich. Doch was hat es mit dieser Krankheit auf sich? Palisto weiß mehr... Punktesucht ist eine heimtückische Krankheit, die nahezu jeden Oberstufenschüler befällt. Als Erscheinungsformen der Punktesucht unterscheidet man das akute Punktefieber und die chronische Punktegeilheit. Die Krankheit äußert sich in der Regel schubweise; in der Vorweihnachtszeit und im Frühsommer trifft sie epidemisch auf. Die Symptome der Punktesucht sind vielfältig, was ihre Diagnose erschwert. Am häufigsten zu beobachten sind Aggressionen gegenüber Mitschülern, Rechtfertigungszwänge, Diskussionsfieber bis hin zu Wutausbrüchen. Drohen mit Eltern und anderen Autoritäten (Rechtsanwalt, Oberschulamt) kommt gelegentlich vor, ist jedoch als Regression in die Kindheit eher belanglos einzustufen. Ernster zu nehmen ist hingegen der Anpassungsdruck, der bis zum Speichellecken führen kann, meist ein Indiz für die Chronifizierung. Die Ursachen der Punktesucht gelten auch heute noch als nicht vollständig geklärt. Eine Übertragung durch Viren kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden; als wahrscheinlicher wird jedoch die Hypothese betrachtet, dass es sich bei der Punktesucht um eine Soziopsychosomatose handelt, bei deren Zustandekommen der NC-Faktor eine wesentliche Rolle spielen dürfte. Als gesichert gilt ferner die ursächliche Beteiligung des allgemeinen wie des individuellen Ellbogen-Effektes. Zur Behandlung empfiehlt sich äußerste Gelassenheit auf allen Ebenen. Systemimmanent lassen sich ohnehin nur die Symptome kurieren. Vor dem Zulegen eines dicken Felles muß ausdrücklich gewarnt werden; die für eine umfassende Diagnostik notwendigen sensiblen Bereiche können dabei trügerisch überlagert werden.